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Mehrere europäische Länder wollen Steuern auf Kunststoffverpackungen aus Neukunststoffen erheben

Geschrieben von Gisa Scheschonka | 24.07.2020 07:31:00

Kunststoffe sind ein wichtiges Material in der Wirtschaft. Sie stellen jedoch eine große Herausforderung für das Abfallmanagement, die Ressourceneffizienz und die Umwelt dar.
Daher bemühen sich die europäischen Entscheidungsträger, Anreize für nachhaltiges Kunststoffdesign zu schaffen.

Steuern und Gebühren sind u.a. einige der Maßnahmen, die eingeführt werden können, um die Hersteller dazu aufzufordern, die Nachhaltigkeit von Kunststoffen zu erhöhen und den Markt für recycelte Inhalte anzukurbeln.
Aus diesem Grund werden mehrere europäische Länder eine so genannte "Kunststoffsteuer" einführen.

Italien genehmigte Ende letzten Jahres eine Steuer von 0,45 € pro Stück auf Kunststoffprodukte für den einmaligen Gebrauch. Beispiele für Produkte, die von der Steuer betroffen sind, sind unter anderem Verpackungen aus expandiertem Polystyrol und Tragetaschen aus Kunststoff. Ursprünglich sollte die durch das Haushaltsgesetz für dieses Jahr verabschiedete Steuer zum 1. Juli 2020 in Kraft treten. Aufgrund der Corona Situation wurde die Einführung auf den 1. Juli 2021 verschoben.

Großbritannien diskutiert über die Einführung einer Steuer auf Kunststoffverpackungen, die weniger als 30% recyceltes Material enthalten. Die Steuer gilt für Kunststoffverpackungen, die nach Großbritannien importiert oder dort hergestellt werden, und soll ab April 2022 in Kraft treten. Die Definition von Kunststoffen nach den britischen Vorschriften weicht von der EU-Definition ab. Kunststoffverpackungen, die zum Einwickeln von Waren verwendet werden, sowie ungefüllte Verpackungen fallen in den Geltungsbereich der Verordnung.
Die Steuer wird pauschal auf £200 pro Tonne festgelegt.

Spanien hat einen Vorentwurf für eine Kunststoffsteuer zur öffentlichen Konsultation vorgelegt, mit der eine indirekte Abgabe auf die Herstellung, den Import oder den Erwerb von nicht wiederverwendbaren Kunststoffverpackungen zur Verwendung auf dem spanischen Markt eingeführt werden soll. Der Steuersatz soll 0,45 EUR pro Kilogramm Verpackung betragen. Spanische Beamte gehen davon aus, dass die neue Steuer rund 724 Millionen Euro einbringen würde.

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